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Gutes Daviscup-Jahr für deutsches Tennis
„Als Mannschaft haben wir einiges geleistet. Es war sicherlich ein gutes Daviscup-Jahr für das deutsche Tennis“, resümierte Teamkapitän Patrick Kühnen nach dem unglücklichen wie knappen 2:3 im Halbfinale gegen die Auswahl Russlands. Es war das erste Mal seit zwölf Jahren, dass eine deutsche Mannschaft überhaupt wieder in die Vorschlussrunde des prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerbs vorgedrungen war. Den ersten Finaleinzug seit 15 Jahren verpasste das Team jedoch, weil es in der entscheidenden Phase einfach an Qualität fehlte.

Sensationell mit einer 2:1-Führung war die Auswahl um Tommy Haas in den abschließenden Sonntag gestartet. Zwei Einzel standen dort auf dem Programm, von denen die deutsche Mannschaft nur eines hätte gewinnen müssen. Mit einem fitten Haas wäre dies gegen den keinesfalls übermächtigen russischen Ersatzmann Michail Juschni sicherlich möglich gewesen. Da Haas jedoch wegen eines Magen-Darm-Infekts passen musste, kam Philipp Petzschner zum Einsatz. Der Daviscup-Debütant, auf der ATP-Tour bislang ohne nennenswerte Erfolge, machte ein ordentliches Spiel, jedoch nur im Rahmen seiner Möglichkeiten. Eine echte Siegchance hatte er gegen den erfahrenen Russen nicht. Mit 4:6, 4:6, 6:3 und 3:6 verlor er in vier Sätzen. So kam es nun auf Philipp Kohlschreiber an, der es im entscheidenden fünften Duell mit dem extrem formstarken Igor Andrejew zu tun bekam. Auch diese Partie ging über vier Sätze, auch in jener Partie siegte der russische Gegner letztlich sicher.

Die Chance auf das Finale war da, nutzen konnte sie die deutsche Auswahl erwartungsgemäß nicht. Ob nun in den kommenden Jahren mit kontinuierlichen Erfolgen im Daviscup gerechnet werden darf, darüber streiten die Experten. Während manche eine Fortsetzung erwarten, da aus der Talentschmiede des Deutschen Tennisbundes einige Talente nachrücken, sieht die Mehrzahl der Fachleute das Kühnen-Team eher im Abstiegskampf verstrickt. Ohne den verletzungsanfälligen Tommy Haas, bei dem fraglich erscheint, ob er überhaupt noch einmal für Deutschland zum Tennisschläger greift, fehle es an Weltklassespielern. Welche Seite nun Recht behält, werden die kommenden Jahre zeigen.
Autor: Maik Langenberg

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