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Skriptsprache Tcl/Tk
Die Skriptsprache Tcl wurde 1988 von John Ousterhout entwickelt und ist eine Abkürzung für „Tool Command Language“. Inzwischen ist die eigentliche Scriptsprache Tcl mit der wichtigsten Erweiterung, dem ToolKit (Tk), verschmolzen. Da das Tk eine schnelle und effektive Art zur Erzeugung von grafischen Benutzeroberflächen darstellt, wurden inzwischen Schnittstellen zu anderen Programmiersprachen geschaffen, beispielsweise Python, Ruby oder Perl.

Wie fast alle Skriptsprachen ist Tcl/Tk interpretiert, schwach typisiert und erweiterbar. Die Starke Seite von Tcl ist die Verarbeitung von Zeichenketten. Hier stehen mächtige Funktionen und eine Implementierung regulärer Ausdrücke zur Verfügung. Unter diesem Gesichtspunkt verwundert es nicht, dass sehr früh XML-Erweiterungen auftauchten und Tcl „webservice-fähig“ wurde.

Eine Besonderheit von Tcl ist, dass der Interpreter als Sammlung von C-Funktionen zur Verfügung steht, was eine Einbindung von Tcl-Programmen in C/C++ Anwendungen enorm erleichtert. Im Gegenzug ist Tcl einfach durch in C entwickelte Bibliotheken erweiterbar. Dies erklärt auch die Popularität der Sprache vor allem hardwarenahen Bereichen, beim Prototyping und bei automatisierten Tests.

Tcl ist im Kern eine prozedurale Sprache, wurde jedoch durch die Module incrTcl bzw. incrTk um eine echte Objektorientierung erweitert. Erweiterungsmodule gibt es für alle Bereiche, so kann mit mod_tcl ein Tcl-interpreter in den Apache-Webserver integriert werden. Auch ein Äquivalent zu Java-Applets existiert: das TclPlugin. Es erlaubt das Ausführen von Tcl-Programmen clientseitig im Browser. Dieses Alleinstellungsmerkmal was Skriptsprachen anbelangt verdankt Tcl Sun Microsystems, das in der Prä-Java-Phase Tcl als „die“ Websprache (SunScript) promoted hat.

Tcl/Tk ist für eine Vielzahl von Plattformen erhältlich, darunter Windows, Linux, Unix, OS X, und Mac OS. Eine gute Anlaufstelle ist hier der Skriptsprachenspezialist ActiveState, der Binaries für die gängigen Plattformen kostenlos zum Download bereit stellt.
Autor: Matthias Süß

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