Wer als Beamter auf Lebenszeit einen Kredit aufnehmen möchte, kann ihn zu besonders günstigen Konditionen erhalten. Das prinzipiell stets sichere Arbeitseinkommen eines Beamten und die Arbeitsplatzgarantie lassen diese Personengruppe als Kunde für Banken und Versicherungen besonders attraktiv werden. Es werden spezielle Kredite angeboten, da das Risiko ausbleibender Rückzahlungen als sehr niedrig angesehen wird.

Ein so genanntes Beamtendarlehen ist als Konsumentenkredit oder auch zur Finanzierung eines Immobilienkaufs erhältlich. Für die Finanzierung über einen Beamtenkredit ist lediglich die langjährige Beschäftigung im Öffentlichen Dienst erforderlich. Zunächst wird eine Versicherung, vorzugsweise eine Renten- oder Lebensversicherung, abgeschlossen. Parallel dazu wird genau diese Versicherung zur Finanzierung des Beamtendarlehens wieder beliehen, wobei eine Kreditsumme bis zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme gewährt wird.

Während der Laufzeit des Kredits sind vom Beamten die Beiträge zur Versicherung und die Zinsen aus dem Kreditvertrag zu zahlen. Das Beamtendarlehen wird nach Ablauf der Versicherung mit den Leistungen aus derselben abgelöst. Sollten im Laufe der Jahre Gewinne bzw. Überschussbe- teiligungen erwirtschaftet worden sein, so werden diese an den Beamten ausgezahlt. Der Abschluss eines Beamtendarlehens ist auch deshalb interessant, weil der vereinbarte Zinssatz während der gesamten Laufzeit des Kredits gleich und die Verschuldung somit überschaubar bleibt.

Der mögliche Darlehensbetrag, welcher ja von der Höhe der Versicherungs- summe abhängt, richtet sich nach der Höhe des monatlichen Nettoeinkommens. Das etwa 20fache Nettogehalt wird als Versicherungssumme angesetzt.

Die Finanzdienstleister sichern den Beamtendarlehen in der Form ab, dass eine „stille Gehaltsabtretung“ vereinbart wird. Sie kommt allerdings nur dann zur Anwendung, wenn der Beamte die zu zahlenden Versicherungsbeiträge und Zinsen nicht leistet.