| Forum für Alkoholiker und Angehörige |
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| In fast jeder Familie oder deren Umfeld gibt es einen Menschen, der von der Alkoholsucht betroffen ist. Die meisten Betroffenen wissen es nicht, wie sehr sie anderen Menschen aus ihrem Familien- oder Bekanntenkreis das Leben schwer machen, weil sie regelmäßig Alkohol konsumieren. Sie setzen ihren Alkoholkonsum über alle anderen Dinge des Lebens und nehmen auf ihre Umwelt keine Rücksicht.
Die Angehörigen und Bekannten erleben die Alkoholsucht des Betroffenen mit klaren Gedanken. Da sie selbst nicht süchtig sind, können sie nicht verstehen, warum der Alkoholiker, trotz besseren Wissens, immer wieder zur Flasche greift und sich betrinkt. Dieses irrationale Verhalten ist eine suchtabhängige Wesensveränderung, die nur ein selbst an der Alkoholsucht betroffener, nun trocken lebender Alkoholiker, verstehen kann.
Die Alkoholsucht hat nichts mit Willensschwäche zu tun, wie das in den meisten Köpfen der Gesellschaft verankert ist, sondern ist eine tödlich verlaufende Krankheit, die nur durch die Abstinenz ( ein vollkommenes alkoholfreies Leben ) zum Stillstand gebracht werden kann.
Der Zeitpunkt zur Einsicht bei einem Alkoholiker ist sehr verschieden. Der sogenannte persönliche Tiefpunkt ist bei jedem verschieden.
Der Weg von der theoretischen Einsicht bis zum bewussten Handeln, etwas wirklich reales gegen seine Alkoholsucht zu unternehmen, ist sehr lang. Viele merken zwar, dass mit ihrem Alkoholkonsum etwas nicht stimmt, aber konsequent an ihrem Leben etwas zu ändern, dazu sind sie nicht bereit. Sie sehen diese Veränderungen als Verzicht an, weil sie ihren persönlichen Tiefpunkt noch nicht erreicht haben. Erst wenn sie alles dafür tun würden und dankbar wären, einen Tag mal nicht trinken zu müssen, haben sie eine Chance auf eine dauerhafte Nüchternheit und damit Lebensbereicherung.
Es ist leichter, weiter zu trinken, als jeden Tag an sich zu arbeiten. Eine dauerhafte und zufriedene Abstinenz kann aber nur erreicht werden, wenn man sich darüber im klaren ist, dass jeder kleine Genuss von Alkohol wieder den Tod bedeuten kann.
K. Wollbrück | | | | | | |
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