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Maurizio Pollini
Doch Pollinis Karriere blieb vor allem in jungen Jahren nicht von Selbstzweifeln und Vorbehalten gegenüber dem professionellen Pianistentum verschont. So zog er sich bereits Anfang der 60er Jahre aus dem Konzertbetrieb zurück und begann sogar ein Physik-Studium. Erst der erneute Klavierunterricht bei seinem Landsmann, dem Pianisten und Klavierlehrer Arturo Benedetto Michelangeli, bekräftigten Pollini, seine Laufbahn als Profipianist fortzusetzen. Vor allem in den 70er Jahren gelangen ihm herausragende Erfolge, wie die Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, sein Debüt bei den Salzburger Festspielen oder eine Japantournee mit dem berühmten Dirigenten Herbert von Karajan.

In den 80er Jahren erhielt er den Ehrenring der Wiener Philharmoniker anlässlich einer Aufführung der fünf Klavierkonzerte von Beethoven unter der Leitung von Claudio Abbado.

Pollini hat sich bis heute den Ruf eines großen Meisters auf dem Klavier erspielt. Doch auch abseits der Tasten hat der Italiener häufig Stellung bezogen. Während des Vietnamkriegs zeigte er sich als überzeugter Pazifist und trat gegen ein Kriegsengagement der USA ein. Mit seinem Landsmann Abbado veranstaltete er zudem Konzerte für Fabrikarbeiter oder die Reihe „Musica/Realtà“ in Reggio Emilia. Auch mit seinen jüngeren Projekten bzw. Konzertreihen „Progetto Pollini“ und „Pespectives: Maurizio Pollini“ versuchte er, alte und neue Musik in einer Veranstaltung für ein breites Publikum zusammenzuführen.  

Er ist Träger des Ehrenzeichens des Landes Salzburgs und des begehrten Ernst von Siemens Musikpreises. Im Jahr 2002 erhielt er den Echo Klassik für sein Lebenswerk. Im selben Jahr brachte seine Plattenfirma, die Deutsche Grammophon, eine 13teilige CD-Edition anlässlich seines 60. Geburtstags heraus.

Pollini lebt mit seiner Frau Marie-Lisa in Mailand.   

 

Autor: Andreas Reer

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