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Die Zauberer in der Literatur
In der frühen Geschichte hatte es der Zauberer nur selten leicht. Seine Darstellung in der Literatur ist meist die des abgrundtief bösen Feind der strahlenden Helden. Man kann mutmaßen, dass hier noch die Reminiszenz an die keltischen Druiden anklingt. Als die Epoche der Romantik das Mittelalter und seine Geschichten wiederentdeckte, änderte sich das Zaubererbild in der Literatur. Merlin in der Artus-Geschichte, der Mentor des jungen und auch späten Artus, der die Grundlage für die spätere freundliche Darstellung des Magiers bildete. So geistern in der zeitgenössischen phantastischen Literatur der Merlin in Gestalt von Gandalf und Albus Dumbledore umher. Bezeichnend für die literarische Figur des Zauberers ist sein Widerspruch gegen Technologie und Zivilisation. Vielmehr paktiert er, wie die Druiden, mit der Natur und ihren Mächten. Dies macht ihn gegenüber seinen Mitmenschen zum faszinierenden Außenseiter. Die Befriedigung spiritueller Bedürfnisse kann man dem Zauberer genauso anrechnen, wie er die Lust am Übernatürlichen befriedigt.
Im 20. Jahrhundert hat die Fantasy-Literatur den Zauberer vollständig aus der Sphäre des Bösen enthoben. Fast alle populären zaubermächtigen Figuren sind Sympathieträger. Es bleibt daher abzuwarten, ob diese positive Stellung der Zauberer in der literarischen Welt wieder zurückschlägt und den Zauberer zu seinen Wurzeln zurückführt.
Autor: Werner Bauer

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