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Geschichte des Perlenschmucks
Geschichte des Perlenschmucks

Perlen üben seit über 5000 Jahren eine Faszination auf den Menschen aus. Perlen, so wie wir sie heute kennen, sind eine Errungenschaft unserer Zivilisation. Der Mensch hat sich die Technik der Perlenzucht zu eigen gemacht, um Millionen von Frauen mit diesem Naturprodukt zu schmeicheln.

Schon seit vorgeschichtlicher Zeit hat die Schönheit der Perle den Menschen fasziniert. Man geht heute davon aus, daß die ersten Perlen zufällig bei der Nahrungssuche gefunden wurden. Sie wurden als Wunder der Natur betrachtet und verehrt, die Perle wurde zum Kultobjekt. Weit reichen erste Entdeckungen von Perlenschmuck zurück, so wurden im Zweistromland Reste von Perlmuttintarsien gefunden, die aus der Zeit um 4500 v.Chr. stammen. Der älteste bekannte Perlenschmuck befindet sich heute in der persischen Galerie des Louvre in Paris. Es handelt sich um eine dreireihige Kette, die 2500 Jahre in einem Sarkophag lag und bei Ausgrabungsarbeiten in Susa gefunden wurde.

In alten chinesischen Kulturen wurden Perlen als ein Juwel mit hoher mystischer und materieller Bedeutung angesehen. Chinesische Kaiser ließen sich bereits vor 4000 Jahren Perlenstränge als Geschenk übergeben. Bereits im 12.Jahrhundert begannen die Chinesen mit der Herstellung von Zuchtperlen. Jedoch ist die Zuchtperlenindustrie in China, so wie wir sie heute kennen, erst vor ca. 40 Jahren entstanden.

Seit Tausenden von Jahren galt Perlenschmuck als Handelsobjekt, sogar Kriege wurden deswegen geführt. Einen Höhepunkt des Perlenhandels erlebte das Römische Reich. Durch seine Weltherrschaft galt es als Handelszentrum von Perlen aus aller Welt. Im frühen Mittelalter galt die Perle als edelstes Symbol der Liebe Gottes. Maler dieser Zeit stellten Perlen auf Marienbildern dar und Mariendarstellungen wurden mit Perlen verziert. Im 16.Jahrhundert steigt England unter Königin Elisabeth I. zur Weltmacht auf und gründet erste Kolonien in Nordamerika. Von Elisabeth I. gibt es ein Reihe von Porträts, die sie im Glanz ihrer Perlen zeigen. Ihre Kleider waren oftmals bestickt mit tausenden von Perlen, die einen Ausdruck ihrer Macht darstellten.

Im 19. Jahrhundert sind Perlen noch immer ein Privileg des Adels, jedoch gewann die bürgerliche Gesellschaft auf Grund geschichtlicher Veränderungen immer mehr an Einfluß. In bürgerlichen Kreisen wird jetzt Perlenschmuck getragen, der vorher dem Adel vorbehalten war. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kommen erstmals dunkle Perlen von einem Archipel aus Französisch-Polynesien auf den Markt. Hundert Jahre später beginnt man mit der Zucht der inzwischen als Tahiti Perlen berühmt gewordenen Zuchtperlen.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts stieg der Perlenpreis in astronomische Höhe. Jetzt konnte der Handel auf alle bekannten Fundgebiete der Welt zurückgreifen. In dieser Zeit wurde bei Tiffanys in New York ein Perlencollier für 1 Million Dollar verkauft. Zu dieser Zeit waren Perlen ein absolutes Statussymbol der gehobenen Gesellschaft geworden. Mit der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 beginnt der Niedergang des Handels mit Naturperlen. Bereits seit 1916 beschäftigte sich Kokichi Mikimoto mit der Zucht von vollrunden Perlen. Anfangs stößt er auf den Widerstand des traditionellen Perlenmarktes. Jedoch setzten sich Zuchtperlen im Laufe der folgenden Jahre immer mehr durch.

Heute bietet der Handel ausschließlich Zuchtperlen an. Durch die fortschreitende Industriealisierung des Marktes sowie optimierte Zuchtmethoden ist es heute allen Frauen möglich, Perlenschmuck zu erwerben. Die Zuchtperle stellt heute ein begehrtes Schmuckobjekt dar. Es gibt eine derartige Vielfalt an Qualitäten, Farben und Formen, dass jeder individuelle Wunsch erfüllt werden kann.

Autor: Michael Barsch

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