Menschen, die auf ihren täglichen Alkoholkonsum nicht verzichten können, laufen Gefahr, dass der Alkohol ihr Leben immer mehr bestimmt.
Eine Alkoholsucht kennt keine Grenzen. Weder in der Gesellschaft, in der sozialen Lage noch in der Bildung. In allen Gesellschaftsschichten gibt es alkoholkranke Menschen. Das Klischee von Menschen mit der Schnapsflasche in der Hand, der obdachlos ist und völlig runtergekommen ist, entspricht nicht der Realität. Die meisten Alkoholiker haben sogar noch Familie, Wohnung und Arbeit.
Die Selbstüberschätzung und der Blick auf die Menschen, die den herkömmlichen Klischee entsprechen, bringen viele Betroffene in die Alkoholabhängigkeit.
Da selten jemand merkt, wie sehr sein Alkoholkonsum schon zugenommen hat und aus welcher Motivation, wie zum Beispiel zum Stressabbau, Feierabendbier oder bei den täglichen Treffen mir Freunden, er Alkohol konsumiert, sind viele Menschen süchtig, ohne es zu wissen. Der Alkohol hat einen festen Platz im Tagesablauf, bei Einkauf und auch bei den Feierabendaktivitäten eingenommen.
Im Laufe der Zeit ändert sich das private und manchmal auch das berufliche Umfeld so, dass es noch weniger auffällt, wie viel man wirklich trinket.
Wenn es dann zu spät ist und die Person sich mit der eigenen Alkoholsucht auseinandersetzen muß, ist die Einsicht sehr schwer, sich selbst und sein Wissen in Frage zu stellen und Hilfe von anderen Menschen annehmen zu können.
Die Abstinenz, die der einzige Ausweg aus einer Suchtmittelabhängigkeit ist, wird als Verzicht angesehen und dadurch wird eine erfolgreiche Aufarbeitung der Sucht unmöglich gemacht.
Hilfe kann es aber nur geben, wenn man bereit ist, Hilfe anzunehmen. Hilfsangebote gibt es sehr viele. Sie reichen von Selbsthilfe über Therapie bis hin zu Einzelgesprächen beim Psychologen.
K. Wollbrück
Kontakt @ forum-alkoholiker . de |