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IFF AG : Studie der IWG Bonn findet unattraktive Rendite bei der gesetzlichen Rentenversicherung
Die Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung sind gerade für Jüngere viel zu oft ein bedenklich schlechtes Geschäft, so muss man aus einer aktuellen Studie der IWG Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (Bonn) entnehmen.

Trotz steigender Belastungen für die Beitragzahler und sinkender Leistungen für die bestehenden Rentner errechnen verschiedene Studien für die gesetzliche Rentenversicherung bislang noch positive, wenn auch fallende Renditen. Dahinter stehen allerdings unrealistisch optimistische gesamtwirtschaftliche Erwartungen. Das Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG BONN) hat im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) die vorliegenden Rechnungen überprüft und dazu eigene Berechungen angestellt. Ernüchterndes Ergebnis: Die Renditen tendieren gegen Null.

Noch wesentlich ungünstiger ist die Renditeentwicklung der gesetzlichen Renten, wenn auch die steuerfinanzierten Bundeszuschüsse (mittlerweile 37 Prozent der Rentenausgaben) in die Betrachtung mit einbezogen werden. Diese Mittel werden zu einem großen Teil von den Versicherten aufgebracht und erhöhen ihren finanziellen Aufwand für die gesetzliche Rentenversicherung.

„Fasst man die ersten Ergebnisse der Koalitionsvereinbarung zusammen, so wird sich die Situation der gesetzlich Rentenversicherten in Deutschland in den kommenden Jahren nicht verbessern“, meint Michael Turgut, Vorstand der IFF AG aus Hof (Bayern). Zwar gehen die Koalitionsparteien davon aus, dass die gesetzliche Rentenversicherung auch weiterhin die wohl wichtigste Säule der Altersversorgung darstellt. Darüber wird vor dem Hintergrund der unangenehmen Tatsachen aber die betriebliche und private Altersvorsorge unerlässlich. Als Alternative droht eventuell eine Rente auf Sozialhilfeniveau, ein Zukunftsszenario, über das sich viele Deutsche noch nicht gänzlich im Klaren sind.

Selbst wenn der Steuer-finanzierte Bundeszuschuss bei der Renditeberechnung erst ab dem Jahr 2021 und auch dann nur schrittweise berücksichtigt wird, werden schon im mittleren Szenario die realen Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung für Männer ab etwa Geburtsjahrgang 1990 zunehmend negativ. Der Jahrgang 2040 erzielt nur noch eine reale Rendite von -0,3 Prozent. Entsprechend entwickeln sich auch die realen Renditen für die Frauen nach unten. Kaufkraftbereinigt erhält ein Rentner des Jahrgangs 1940 noch 1,52 Euro für jeden eingezahlten Euro, der 1990 geborene nur noch 99 Cent, der 2040 geborene sogar nur noch 89 Cent. Eine Rentnerin des Jahrgangs 1940 erhält noch 2,01 Euro pro eingezahlten Euro, eine 2040 geborene Frau nur noch 1,11 Euro.

Die Reformen der Jahre 2001 und 2004 bewirken insgesamt dass das Rentenniveau des Eckrentners, also eines Versicherten, der 45 Jahre lang stets ein Einkommen in Höhe des Durchschnittseinkommens aller Versicherten erzielt hätte, schrittweise absinkt. Der Unterschied zwischen dem Rentenniveau nach altem Recht vor der Rentenreform von 2001 und dem Rentenniveau nach neuem Recht ergibt die Rentenlücke.

„Die zusätzliche Altersvorsorge muss künftig einen höheren Stellenwert erhalten, um den im Berufsleben erreichten Lebensstandard auch im Alter aufrecht erhalten zu können. Hierfür steht ein umfangreiches Instrumentarium mit steuerlichen Elementen und Zulagen zur Verfügung. Fernerhin gibt es eine Fülle von interessanten Vorsorgemöglichkeiten im Bereich der privaten Altersabsicherung.“, wie der Finanz-Spezialist Michael Turgut von der IFF AG meint.
Autor: Albert Albrecht

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