Die ägyptischen Tempelanlagen waren der Rahmen für große kultische Prozessionen; Sie begannen deshalb mit langgestreckten Widder- oder Sphinxalleen. Durch eine Pforte, die zwei riesige flach gedeckte Türme, die Pylonen, zu einer prächtigen Schauseite erweiterten, gelangte man in einen rechteckigen, von Säulen umstandenen Hof. Es folgte ein halbdunkler Saal mit dicht aneinander gereihten Säulen, der nur einer Anzahl Vornehmer zugänglich war.
Den Abschluss bildete das Heiligtum, eine dunkle Kammer mit dem Bild des Gottes. An den Tempel ließen sich jederzeit neue Vorbauten anfügen. So erhielt der riesige Amon-Tempel 5 Pylonentore. Sein vorderstes Riesentor war 43 m hoch, 113 m breit und 15 m tief. Besser erhalten ist das Tor des Horus-Tempels zu Edfu. Seine geböschten glatten Wände sind mit Flachreliefs in klar gegliederten Reihen bedeckt. Friesbänder rahmen sie ein. Kehlen bilden den oberen Abschluss. Oft standen kolossale Pharaostatuen und Obelisken davor.
Für Museen wurde nun ein Projekt ins Leben gerufen, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, dieses und andere sehr berühmte alte Gebäude, interaktiv und in 3D zu visualisieren.
Anhand von Aufzeichnungen und Ausgrabungen werden ausreichend Daten gesammelt, um ein vollständiges
3D Modell erstellen zu können. Zum Einsatz kommen die unterschiedlichsten Technologien, um eine möglichst realistische 3D Rekonstruktion zu erreichen (darunter
Web3d, 3d Cad, 3d Scanner …).
Die Möglichkeiten der 3D Architektur eröffnen Interessierten, Studenten und Wissenschaftlern völlig neue Wege, die damaligen Konstruktionen anschaulich darzustellen und untersuchen zu können.