Gesundheitssysteme im südeuropäischen Raum | | Nicht überall herrscht ein Gesundheitssystem wie in Deutschland: hier zu Lande hat man die Möglichkeit, sich entweder gesetzlich oder auch privat zu versichern. Die private Krankenversicherung ist für Selbständige, Freiberufler und Angestellte mit einem Jahresgehalt in einer bestimmten Höhe gedacht.
In Italien hingegen besteht seit 1978 der staatliche Gesundheitsdienst Servicio Sanitaris Nazionale, kurz SSN. Alle italienischen Bürger, die beim SSN gemeldet sind, haben, egal in welcher sozialen Stellung sie sich jeweils befinden, einen Anspruch auf Gesundheit. Dementsprechend sind alle Sach- und Dienstleistungen des SSN kostenlos für die gemeldeten Bürger. Dazu gehört zum Beispiel die Behandlung von einem Allgemeinarzt, in diesem Fall auch Familienarzt genannt. Der Familienarzt behandelt und stellt eventuell Überweisungen zu kostenpflichtigen Fachärzten aus.
In Spanien sind die Kosten für den Besuch beim Hausarzt, der frei gewählt werden kann, über das Sozialversicherungssystem abgedeckt. Auch in Spanien stellt der Hausarzt eine Überweisung aus, mit der der Patient, unter Duldung längerer Wartezeiten, den Facharzt bzw. Spezialisten aufsuchen kann. Auch eine private Krankenversicherung gibt es in Spanien und erfreut sich zunehmender Beliebtheit, vor allem bei Angestellten im öffentlichen Dienst. Auch als Zusatzversicherung ist eine private Krankenversicherung möglich. Ein kleiner Nachteil besteht insofern, dass man sich als Privatpatient in Spanien meist auch nur von bestimmten, dem Netz der gewählten Versicherung angehörenden, Ärzten behandeln lassen kann.
In Portugal ist die gesetzliche Krankenversicherung vorgeschrieben. Der Arbeitgeber meldet den entsprechenden Arbeitnehmer bei einem regionalen Versicherungsträger an, Selbständige bzw. unabhängig Arbeitende melden sich selbst an. Die gesetzliche Krankenversicherung ist als elementarer Schutz zu verstehen, vor allem bei Krankheit, Arbeitsunfällen und während der Mutterschaft. Mit dem Versicherungsschutz einer deutschen gesetzlichen Krankenversicherung sind die Leistungen jedoch nicht zu vergleichen, es herrschen extrem lange Wartezeiten und generell eine eher unausreichende medizinische Ausstattung.
Auch in Portugal ist eine private Krankenversicherung wie in Spanien oder eine private Zusatzversicherung möglich.
Julia Siebel
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